Rosenkrankheiten

Grauschimmel (Botrytis)

In nassen, kühlen Sommern befällt dieser Pilz vor allem Knospen und Blüten, aber auch Jungtriebe. Die Blütenblätter bekommen Flecken, die Knospen können sich nicht öffnen, zeigen fahle Flecken (Pocken), bedecken sich mit einem mausgrauen Schimmelrasen und faulen. Hervorgerufen wird der Grauschimmel (Botrytis) von einem Pilz, der auf abgestorbenen Pflanzenteilen überwintert. Durch Wind und Wasserspritzer können sich Sporen während der gesamten Vegetationszeit in der Luft befinden. Die Rosen werden dann bei feuchtem, regnerischem und trübem Wetter infiziert.

Vorbeugung

Gut belüftete Standorte wählen, an denen die Rosen rasch abtrocknen können. Befallene Pflanzenteile abschneiden und vernichten, die Rose kann dann gesund weiterwachsen. Nicht "über Kopf gießen" und auf einseitige Stickstoffdüngung verzichten. Mit Knoblauchbrühe den Boden desinfizieren.

Knospenstielfäule (Botrytis Cinerea)

An noch weichen Knospenstielen zeigen sich bräunliche und später schwarze Rindenverfärbungen. Die Knospen hängen herab, öffnen sich nicht mehr und faulen. Diese Krankheit tritt bei feuchter Witterung und starken Temperaturschwankungen im Spätsommer auf.

Vorbeugung

Gut durchlüfteten Standort wählen, und alle von der Krankheit befallene Pflanzenteile entfernen und vernichten.

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Biologischer Pflanzenschutz im Garten

Echter Mehltau

Mehltau

Echter Mehltau

Echter Mehltau tritt schon früh im Sommer bei feucht-warmer Witterung auf. Auf der Oberseite der jungen Blätter, der Knospen und Triebspitzen zeigt sich ein weißer Belag, der aussieht, als sei die Pflanze mit Mehl eingestäubt. Das betroffene Laub kräuselt sich, färbt sich rötlich und kümmert. Befallene Blütenknospen öffnen sich nicht mehr.

Vorbeugung

Stark befallene Pflanzenteile entfernen, die kann man nicht mehr retten. Wie beim Sternrußtau robuste, resistente Sorten auf luftigen Standort setzen und ausgewogen düngen. Den Boden mit Schachtelhalmbrühe desinfizieren.

Hausmittel

Mit Ackerschachtelhalmbrühe oder Brennnesseljauche spritzen. Möglich ist auch folgendes Mittel:
Normale Kuhmilch (Fettgehalt egal) wird 1:9 mit Wasser verdünnt auf die Blätter gesprüht – der Mehltau hört auf zu wachsen. Zuerst täglich sprühen, dann bei Besserung alle zwei bis drei Tage. Empfindliche Sorten auch vorbeugend einsprühen. Die Milch hinterlässt einen leichten Belag auf den Blättern, der wird beim nächsten Regen abgespült.

Falscher Mehltau

Auch der falsche Mehltau zeigt einen schmutzig weißlichen Belag, aber auf der Blattunterseite. Auf der Blattoberseite entstehen dunkle Flecken. Der Befall zeigt sich zuerst an den jungen Blättern und breitet sich von oben nach unten aus. Die Blätter welken und fallen ab. Falscher Mehltau tritt verstärkt bei starken Temperaturschwankungen auf, bevorzugt im Spätsommer und Herbst, wenn die Sonne noch Kraft hat, die Nächte aber schon empfindlich kühl werden.

Vorbeugung

Blätter vernichten, den Boden mit Schachtelhalmbrühe desinfizieren und die Rosen an Standorte setzen, an denen die Blätter schnell trocknen können.

Hausmittel

Rosen weiter auseinandersetzen und auslichten.

Mosaik Krankheit

Die Mosaik Krankheit ist die häufigste Viruserkrankung der Rose, die wahrscheinlich durch Okulation übertragen wird. Die Symptome der Krankheit tauchen häufig schon im Frühjahr auf. Die Blätter werden wellig und zeigen Muster, häufig werden die Blattädern gelb, oder es taucht ein rötliches Mosaikmuster auf. Die befallenen Pflanzen entwickeln sich langsamer, und bringen kleinere Blüten hervor. Die befallenen Blätter fallen vorzeitig ab, die Pflanze wird geschwächt und anfällig für weitere Krankheiten.

Vorbeugung

Keine. Rose nicht vermehren, da das Virus mit vermehrt wird.

Hausmittel

Eigentlich gibt es keine. Beim Okulieren nur mit einem sauberen sterilen Messer arbeiten.

Nachbaukrankheit

Das ist eigentlich gar keine Krankheit, aber Rosen wollen dort nicht stehen, wo Rosen gestanden haben. Nach 30 – 50 Jahren ist die Blühfähigkeit vieler veredelter Rosen erschöpft. Aber man kann ja schlecht mit dem ganzen Garten weiterziehen. Und auch professionelle Rosenzüchter betreiben keinen Wanderrosengartenbau.

Vorbeugung

Keine. Mindestens zwei Jahre lang an der Stelle keine Rosen pflanzen

Hausmittel

Bodenaustausch: 50 cm tief graben, den Boden durch frische Erde mit reifem Kompost gemischt ersetzen, Gründüger ausäen (Lupinen, Tagetis, Bienenfreund), direkt nach der Blüte umgraben, auf den Frost warten und dann im Frühjahr neue Rosen setzen.

Rosenrost

Rosenrost

Rost an „New Dawn“

An der Blattoberseite zeigen sich gelbe, oder auch rote Flecken, an der Blattunterseite sieht man sich stäubende rostrote Pünktchen, die sich später schwarz färben. Das sind die Wintersporenlager des Pilzes, die auch härteste Winter überstehen. Ein zu lehmiger Standort sowie – wie bei fast allen Pilzerkrankungen – feuchte Witterung fördern den Befall. Auch Kalimangel kann eine Ursache sein. Die Blätter färben sich schliesslich gelb und fallen ab. Wenn die Krankheit mehrere Jahre hintereinander auftritt, kann die Rose dadurch sehr geschwächt werden.

Vorbeugung

Den Boden mit Kompost verbessern, Kalibetont düngen, auf luftigen Standort achten, die befallenen Blätter vernichten und den Boden mit Schachtelhalmbrühe desinfizieren.

Hausmittel

Ackerschachtelhalm-, Farnkraut-, Wermutbrühe

Rosettenkrankheit

Über diese Rosenkrankheit ist noch wenig bekannt, sie breitet sich allerdings in den USA aus. Ursache ist ein wohl Virus, der durch Milbenbefall (Phyllocoptes fructiphilus) übertragen wird. Plötzlich hochschiessende Triebe scheinen zum frühen Krankheitsbild zu gehören. Später verdicken sich die Triebe und es formen sich deformierte Zweige, an denen winzige, oft auch rotgefärbte Blätter sitzen. Auch die Blüten sind deformiert. Das Ganze sieht dann aus wie ein Hexenbesen – „Witches‘ Broom“, wie die Krankheit auch genannt wird. Die Rose stirbt innerhalb von einem bis zwei Jahren komplett ab. Die Bekämpfung scheint unmöglich.

Vorbeugung

Um die Nachbarpflanzen zu schützen, sollten die infizierten Pflanzen so schnell wie möglich entfernt und vernichtet werden. Ansonsten gibt es wohl noch kein Mittel gegen diese für Rosen tödliche Krankheit.

Rindenfleckenkrankheit

Auf den Trieben zeigen sich bräunlich-rote Flecken. Stickstoffüberdüngte Böden begünstigen den Befall. Die Triebteile über den Flecken sterben ab.

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Vorbeugung

weniger Stickstoffdünger benutzen, eventuell eine Kalizusatzdüngung im Herbst ausbringen. Rückschnitt befallener Stellen bis ins gesunde Holz, keine späten Stickstoffgaben im Herbst, Holzausreife fördern.

Rosenblattfleckenkrankheit

Auf den Blättern treten kleine schwärzliche oder blutrote Flecken mit weißlicher Mitte ("Purpurfleckenkrankheit") oft in großer Zahl auf. Auch auf der grünen Rinde der Jahrestriebe und Blütenstengel finden sich kleine dunkelbraunviolette, in der Mitte weißlichgraue und etwas eingesunkene Flecken. Ein starker Befall kann zum Abfallen der Blätter führen. Verursacht werden diese Flecken durch einen Pilz, der auf den abgefallenen Blättern überwintert, von dort im Frühjahr über Sporen die jungen Blätter infiziert. Der Pilz tritt hauptsächlich in feuchten Lagen auf oder wenn die Blätter lange Zeit nicht abtrocknen können. Gefördert wird der Pilz durch eine mangelhafte Ausreife des Holzes (z.B. durch eine erhöhte Stickstoffdüngung), mechanische Verletzungen (abgebrochene Dornen, Rückschnitt), Insektenschäden oder auch Frostschäden. Als Unterlage besonders gefährdet ist offenbar Rosa multiflora, dabei kann auch das okulierte Edelauge infiziert werden.

Vorbeugung

Von der Krankheit befallene Blätter und Triebe entfernen und vernichten. Bei Neupflanzungen Wahl eines nicht zu feuchten Standorts. Keine späten Stickstoffgaben im Herbst, Holzausreife fördern.

Sternrußtau

Sternrußtau am Rosenblatt

Auf den Blattoberflächen zeigen sich dunkelviolettschwarze Flecken, die sternförmig auslaufen. Die Blätter werden rasch gelb und fallen ab. Zuerst tritt die Krankheit am bodennahen Laub auf, erfasst aber bald die ganze Pflanze. Begünstigt wird der Pilz durch Nässe, er tritt vor allem in nassen Sommern auf oder wenn beim Gießen der Rose oder beim Dauerregen die Blätter nicht mehr richtig abtrocknen können. Befallene Rosen sind oft ab August, in nassen Sommern auch früher laublos, so dass die Pflanze zu verstärkten Neuaustrieb gezwungen wird. Das kostet viel Kraft und die Triebe können nicht mehr richtig ausreifen.

Vorbeugung

Robuste, resistente Sorten auf luftigen Standort setzen. ADR Sorten werden auf Resistenz gegenüber Pilzkrankheiten geprüft. Niemals Blätter von oben giessen. Knoblauchzwiebeln haben eine fungizide (pilztötende) Wirkung. Wer mag, kann Knoblauch zwischen die Rosen pflanzen oder beim Pflanzen schon direkt ins Pflanzloch geben, damit sich die Wurzeln der Rose mit dem Knoblauch verbinden können. Befallene Blätter unbedingt absammeln – sie verbreiten den Pilz weiter – und vernichten. Auf keinen Fall in den Kompost geben. Anschließend noch den Boden mit Ackerschachtelhalmbrühe desinfizieren.

Hausmittel

Mit Ackerschachtelhalmbrühe spritzen.

→ tierische Rosenschädlinge