Der Schnee ist restlos geschmolzen. Langsam kann die Gartenarbeit wieder beginnen. Es muss ausgesät werden,…
Barrierefreies Gärtnern? Aber ja.
Im vorigen Jahr wollte mein Meniskus nicht so wie ich und zum ersten Mal fiel mir auf, dass ich ja eine Treppe benutzen muss, um von der Terrasse in den Garten zu gelangen. Es war mühsam, ging aber gerade noch. Ich dachte plötzlich darüber nach, ob ich mit zunehmendem Alter überhaupt noch in den Garten komme. Vom Garten aus gesehen liegt die Terrasse im Hochparterre und ist mit einer Edelstahltreppenkonstruktion mit dem Garten verbunden.
Eigentlich hätte ich schon viel früher darüber nachdenken müssen, denn Sportverletzungen sind bei mir nichts Neues, und älter werde ich schliesslich auch. Aber, wie üblich, brauche ich immer einen akuten Anlass.
Treppen, so meine Erkenntnis, sind ein No-Go. Eine flache gerade Rampe wäre ideal und auch ohne große Schwierigkeiten zu realisieren, denn der Garten ist eher lang und schmal. Kostet aber natürlich eine Kleinigkeit. Allerdings sind Alternativlösungen wie Treppenlift oder Hebebühnen noch viel teurer.
Nicht nur der Zugang zum Garten muss barrierefrei gestaltet werden, sondern auch der Garten selber. Dabei sind gerade, befestigte Wege wichtig, Hochbeete, bei deren Bearbeitung man sich nicht bücken braucht, Sitzplätze, die für mobilitätseingeschränkte Personen geeignet sind. Ideen dafür gibt es viele, wenn man das Internet einmal durchforstet.
Barrierefrei heisst natürlich nicht zwangsläufig nur mobilitätseingeschränkt, sondern auch andere Arten von Einschränkungen machen manchen Menschen das Gärtnern (oder garteln, wie unsere österreichischen Nachbarn liebevoll sagen) schwer. Ich bin sehr beeindruckt von der Moderatorin der englischen Gartenserie „Gardeners World“ Sue Kent, die sich einen perfekten Garten rund um ihre Einschränkung eingerichtet hat und zum Vorbild für problemlösendes Denken und Kreativität geworden ist.
Hochbeete sind für viele Menschen geeignet, die bewegungseingeschränkt sind, es gibt welche, die mit einem Rollstuhl unterfahrbar sind, es gibt besonders schmale, die für Menschen mit Armproblemen geeignet sind.
Es gibr für (fast) jedes Problem eine Lösung, man muss nur genügend darüber nachdenken.