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Die Gartentür

Der Mai hat ähnlich wie der April begonnen – mit Regen. Nun heisst es zwar „Mairegen bringt Segen“ und die Natur braucht ihn auch, aber seit den total verregneten Monaten März und April ist das Schloss der Tür zum Garten im Eimer. Verrostet, erfroren, kaputt. Was weiss ich. Auch ein besonders gutes Kriechöl hat nicht geholfen. In den Garten komme ich nur noch über die Terrasse und dann die Treppe herunter. Der ebenerdige Weg durch den Keller ist versperrt. Leider habe ich keine Ahnung von Schlössern. Das einzige, was ich weiss ist, es ist/war kein sehr sicheres Schloss, eher ein Wohnzimmertürschloss, so eins, mit dem man den Hund aussperrt, der kann nämlich Türen öffnen.
Der letzte Schlüssel Service in unserer Kleinstadt hat leider schon seit Jahren geschlossen, dort befindet sich heute ein Pizza Service. Was tun? Wozu gibt es das Internet und nette Nachbarn. Der Nachbar sagte, „du brauchst ein Zylinderschloss, alles andere ist Quatsch“. Also ich muss ein Zylinderschloss kaufen. Und wer baut mir das ein? Ich habe keine Ahnung und ich kann es auch nicht. Der Nachbar? Vielleicht, aber ich weiss nicht, er ist ja sehr geschickt und kann eigentlich alles, aber die Gartentür ist so sperrig. Ich werde ihn fragen, vielleicht kennt er ja einen Profi.

Der Kellerraum, durch den ich eigentlich in den Garten gelange, ist dunkel unddas Winterquartier für meine Mittelmeerpflanzen. Ausserdem lagern dort die Gartengeräte, die ich brauche. Es ist aussserordentlich unpraktisch alles erst durch die Wohnung zur Terrasse zu tragen, um so in den Garten zu gelangen. Schlimmer hätte es kaum kommen können.

Eigentlich beschäftige ich mich auch lieber mit dem Garten selber und den beiden neuen Rosen, die darauf warten, eingepflanzt zu werden. Die Rosengräfin Marie Henriette und Fräulein Maria sollen den neugestalteten Sitzplatz verschönern und vor allem ihren intensiven Duft verbreiten. Darauf freue ich mich schon. Aber erst einmal muss es aufhören zu regnen und das Schloss muss erneiert werden.

Biggi: