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Der Garten im April

Wieder eine Woche zu Ende. Kalt ist es geworden, nachts sogar richtig kalt. Vor zwei Tagen hatten wir -3 Grad. Aber trotz aller Vorhersagen, das Wetter ist schön geblieben und es hat – leider – nur wenig geregnet. Langsam könnte der Garten aber Regen vertragen.
Heute habe ich mir vier Alpenveilchen gekauft (Cyclamen hederifolium), ich hoffe, dass ich Glück habe mit ihnen. Sie sind ja recht heikel, aber der Platz sollte ihnen eigentlich zusagen, schattig, nicht zu nass, aber auch nicht zu trocken. Ich bin mal gespannt.
Die Rosen treiben, als ob sie irgendetwas einholen müssten, und keine hat ernsthafte Frostschäden abbekommen, obwohl der Winter mit Nacktfrost begonnen hat. Nur eine meiner Gloria Dei ist bis auf den Boden zurückgefroren, aber sie treibt kräftig aus.

Ist das so kalt geworden. Am Freitag morgen, lag Schnee auf dem Auto und eine Eisschicht. Die Obstblüten sind alle erfroren, und was den Garten betrifft, bin ich noch nicht sicher, ob alles überlebt hat.
Aber heute, im Laufe des Nachmittags, wurde es schon deutlich wärmer, und heute Abend sind es auch noch ca. 8 Grad. Kein Vergleich zu den Vortagen. An Gartenarbeit war garnicht zu denken, der Boden war zu hart gefroren.
@reff: Ja, es ist wirklich ungewöhnlich, das wir hier im sonnigen Südwesten mitten im April noch richtig strenge Nachtfröste haben. Ein Teil der Obstbaumblüte hat sehr darunter gelitten, viele Kirschen wird es dieses Jahr wohl hier nicht geben. Das gleiche gilt auch für die Schlehen.

Der Kälteeinbruch ist vorbei – zum Glück, aber trotzdem haben meine Rosen gelitten. Der Neuaustrieb zeigt deutliche Frostschäden. Nun, es ist nicht schlimm, das können sie ausgleichen. Was aber schlimm ist, ist die zunehmende Trockenheit. Es hat seit mehr als 6 Wochen nicht mehr geregnet.
Jetzt ist es frühlingshaft und ich habe vorgestern die Geranien auf den Balkon gebracht, ich glaube einfach nicht an einen nochmaligen Kälteeinbruch. Ausserdem hatten sich im Winterquartier die Blattläuse breitgemacht. Geranien sind ja nicht so furchtbar empfindlich. Auch den Ballenstock – die Bauernhortensie – habe ich ausgepflanzt. Jetzt muss nur noch Kompost auf die Beete ausgebracht werden und damit lasse ich mir Zeit.

Es regnet – endlich. Ich habe in den letzten Tagen schon begonnen, meinen Komposthaufen zu wässern(!!!!!!!!). Vielleicht möchte ja der Rasensamen, den ich vor über 6 Wochen ausgebracht habe, jetzt doch aufgehen?

@longstocking: Giersch? Du Arme, ich habe zum Glück keinen, aber ich weiss, welchen mühsamen Kampf das bedeutet. Tröste Dich, bei mir sind es die Schnecken, die in normalen Sommern alles essbare (und das ist fast alles) wegfressen. Und ich habe auch bis jetzt kein Rezept gefunden, um mit diesen Massen fertigzuwerden. Ein paar könnte ich ja tolerieren, aber wenn der Rasen nach einem Regenschauer kaum noch zu erkennen ist, wird es doch zu viel.
Schneckenkorn hilft (natürlich das Haustierfreundliche) und dieses Jahr probiere ich mal Kaffeesatz. Das wird ja in vielen Foren diskutiert und manche haben damit wohl auch gute Erfahrungen gemacht.

Der Regen hat allen gut getan. Plötzlich keimt und spriesst es an allen Ecken. Die Rosen zeigen die ersten – klitzekleinen – Knospen, auch Climbing Mme A. Meilland. Sie ist groß geworden, im Vergleich zu letzten Jahr, so ungefähr 80 cm hoch. Aber das sie eine Kletterrose werden will, kann ich beim besten Willen nicht erkennen.

Die beiden Neupflanzungen „Sebastian Kneipp“ und die „Königin der Rosen“ lassen sich Zeit mit dem Wachsen.

Nächste Woche werde ich mich mal um Tomatensetzlinge kümmern. Ich ziehe schon seit drei Jahren keine mehr vor, es wird einfach zu eng auf der Fensterbank und ein Gewächshaus habe ich nicht.
Und Rasenmähen ist angesagt, zum ersten Mal in diesem Jahr.

Vor drei Jahren habe ich eine Päonie gepflanzt, die dieses Jahr zum ersten Male eine Knospe angesetzt hat. Man hatte mir gesagt, das sie sich Zeit nehmen, aber drei Jahre … Und es ist auch nur eine. Sie übertreibt es nicht.

@ yoda: Vielen Dank für den Tipp mit den Bierfallen. Meine Bedenken sind nur zwei:
1. Wie verhindere ich, dass die Schnecken der gesamten Nachbarschaft (in der Nähe ist ein schönes feuchtes Bachtal) sich zu mir und meinem Bier aufmachen?

2. Wie hindere ich meinen Hund daran, das Bier zu saufen? Das steht ganz oben auf der Liste seiner Lieblingsgetränke.

Das mit den Tomatenblättern kann ich nicht so glauben, bei mir haben sie auch schon Tomaten abgefressen.
Aber dieses Jahr ist es -toi, toi, toi – nicht so schlimm, daran war sicher die Trockenkeit schuld.

@ longstocking: Ja,ja, das Küchenmesser ist auch eine Methode, irgendwann ertappe ich mich auch bei Mordgelüsten. In manchen Jahren ist es zu schlimm.

Biggi:

View Comments (3)

  • Verfasst am 06.04.2003 15:38:39 Uhr von longstocking
    Lieber Gartenwusler! Hier hat es ganz tüchtig in der vergangenen Woche geregnet, so dass ich tatsächlich unsere im Herbst gesetzten Thuja nicht gewässert habe, aber heute muss ich wohl wieder mit dem Schlauch ran. Das dauert fast eine Stunde, bis ich fertig bin, aber es lohnt sich ja, wenn alle anwachsen. Mit den Rosen habe ich es ja nicht so, aber an unserem Balkon standen zwei mächtige alte Büsche, die ich auf die brutalstmögliche Art im Herbst auf wenige Triebe zurückgeforstet habe. Sie treiben ganz tüchtig und ich freue mich auf den wunderschönen Duft im Sommer. Das meiste an Gartenarbeit habe ich nun erledigt, jetzt geht es noch an den Giersch mit viel Geduld und ständiger Kontrolle. Ich wünsche Dir einen schönen Frühlingsanfang! longstocking

  • Ich fand es so interessant, Ihren Artikel zu lesen.Danke für das Teilen.