Was tut ein Gärtner im Winter? Richtig, Kataloge lesen, große Pläne machen, WebTV schauen. Das…
Rosenschutz im Winter
Richtige Sortenwahl
Im Spätherbst sind bereits deutliche Sortenunterschiede erkennbar. Manche Rosen sind nun völlig nackt und unbelaubt, oft ein Zeichen für unzureichende Gesundheit. Stark geschwächt durch die Rosenkrankheiten wie Sternrußtau und Rosenrost während der Sommermonate hatte die Rose ohne Laub keine Chance Assimilate herzustellen, die während des Winters die Wurzeln versorgen. Durch diese in jedem Sommer wiederkehrende Schwächung besteht eine große Gefahr, dass die Rose einen starken Winter nicht übersteht.
Rosen im Beet
Guter Winterschutz beginnt schon vorher beim Pflanzen. Die Veredlungsstelle sollte ca. 5 cm unter der Erdoberfläche liegen. Um sie vor Frost und vor allem vor Austrocknen zu schützen wird Gartenerde, Kompost oder Laub um die Rose angehäufelt. Auch Tannenzweige leisten gute Dienste. In Weinbaugegenden, in denen es wenig bis fast gar keinen Frost gibt, kann das allerdimgs auch unterbleiben.
Regelmäßig giessen ist wichtig, wenn nicht genügend Niederschlag in Form von Regen oder Schnee fällt. Viele Pflanzen erfrieren nicht über die Wintermonate, sie vertrocknen.
Rosen im Kübel
Den Kübel rundum isolieren mit Winterschutzmatten (Kokos, Jutefilz, Stroh, Noppenfolie), direkten Bodenkontakt vermeiden (Pflanzenroller, Styroporplatte), Winterschutz-Discs zu oberen Abdeckung des Topfes.Stammrosen
Der Winterschutz für Hochststämmchen ist vergleichsweise aufwändig, da sich die frostempfindliche Veredlungsstelle am Kronenansatz befindet. Die Krone wird dann mit einer Winterschutzhaubeaus Jute oder Kokos geschüzt, die auch die Veredlungsstelle umhüllt. Auf keinen Fall Noppenfolie oder Plastik benutzen. Spannungsrisse des Stammes vermeiden. Stamm mit Juteband, Wintervlies oder Winterschutzmatten umwickeln.
Wildrosen
Wer nicht veredelte Wildrosen sein Eigen nennt, hat es gut, die brauchen nämlich überhaupt keinen Winterschutz. Selbst wenn in eiskalten Wintern mit Nacktfrost (das ist die tief durchgefrorene Erde ohne schützende Schnee- oder Laubdecke) einige Zweige zurückfrieren, treibt die Rose unbeirrt wieder aus und blüht zuverlässig. Rosen gedeihen schliesslich auch in der russischen Taiga.
Auch die Kleinstrauchrosen, oft als Bodendeckerrosen verkauft, brauchen normalerweise keinen Winterschutz. Erstens sind sie sehr wüchsig und robust, zum zweiten sind sie im allgemeinen nicht veredelt, sondern durch Stecklinge oder Steckholz vermehrt worden und stehen deshalb auf eigenen Wurzeln.
Allgemeines
Rosen nicht jetzt im Herbst zurückschneiden, da eingekürzte Enden bei Frost leicht vertrocknen. Faustregel: Rosenschnitt erst zur Forsythienblüte im Frühjahr.
Trotz Klimawandel und milden Wintern sollte man auf Nummer Sicher gehen. Der erste Teil einer effizienten Frostschutzmaßnahme beginnt schon im Sommer: Rosen sollten nach dem 1. Juli nicht mehr mit Stickstoff gedüngt werden, damit die Triebe bis zum Herbst gut aushärten können. Außerdem ist es wichtig, dass Rosen tief genug gepflanzt werden – die Veredlungsstelle, die bei Frost besonders gefährdet ist, muss gut geschützt unter der Erdoberfläche liegen.
Wenn der Frost einzelne Rosentriebe zerstört, ist das nicht weiter dramatisch, denn Rosen sind sehr wüchsig und treiben nach einem starken Rückschnitt bis in das gesunde Holz gut wieder aus. Wichtig ist nur, dass die Veredlungsstelle nicht geschädigt wird, denn dann stirbt der gesamte veredelte Teil der Pflanze ab. Übrig bleibt nur der Wildling als ursprüngliche Veredlungsunterlage.