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Schluss mit der Sommerfrische

Azalee (Rhododendron-Simsii-Hybride)

Die „Topfpflanzen“, die Zimmerpflanzen müssen ins Haus. Für heute Nacht ist Frost angekündigt. Die Azaleen sind schon drinnen, wobei natürlich nicht alle Azaleen den Winter im Haus verbringen müssen. Im Topf werden nur die Rhododendron-Simsii-Hybriden kultiviert, die jetzt überall blühend angeboten werden. Sie sind nicht winterhart, geniessen aber den Sommer im Garten in einem schattigen Winkel sehr und fangen dann im Haus auch dann bald an zu blühen.

Ebenfalls ein Kandidat für die Sommerfrische ist meine Aloe Vera, die Wüstenlilie, die den Sommer immer auf der Terrasse verbringt, im sonnigsten Winkel. Ich habe sie heute hereingeholt. Ich hatte sie im Frühjahr in einen neuen Plastiktopf gepflanzt, ihr frische Erde spendiert und das ist ihr trotz einem wenig heissen Sommer prima bekommen. Und jetzt passt ihr Übertopf nicht mehr. Komisch, mit diesen Plastiktöpfen kann ich einen Handel aufmachen, die stehen bei mir herum in allen Größen, nur die Übertöpfe, die Blumentöpfe fürs Zimmer sind nie in der passenden Größe da.

Zimmerpflanzen gibt es eigentlich nicht, genauso wenig wie es Zimmerrosen gibt. Alle Pflanzen leben irgendwo auf der Welt im Freien wo sie ihre idealen Bedingungen finden. Die haben sie nun im Allgemeinen nicht im Garten im mitteleuropäischen Winter. Viele unserer Zimmerpflanzen kommen aus den Tropen, aus den tropischen Regenwäldern, aus heissen Steppengebieten (wie meine Aloe Vera) und können durchaus unseren Sommer im Garten in einem schattigen oder sonnigen Plätzchen verbringen. Dort fühlen sie sich wohler als im Zimmer und erreichen dann auch beachtliche Größen.

Schon früher, als ich noch keinen Garten hatte aber einen knallheissen Südbalkon, der auch noch überdacht war, habe ich alle meine Sukkulenten und Kakteen in Freie gestellt und vor allem die Agaven haben es mir gedankt. Sie wurden so groß, dass sie kaum noch ein Winterplätzchen in meiner kleinen Wohnung fanden. Aber Raum ist ja bekanntlich in dr kleinsten Hütte.

Die Azaleen grabe ich übrigens mit ihrem Plastiktopf im Garten ein, damit die feuchtigkeitsliebende Azalee in ihrem kleinen Topf nicht an einem heissen Tag austrocknet, denn das überlebt sie nicht. Im Frühjahr nach den Eisheiligen ist der früheste Termin, um Zimmerpflanzen ins Freie zu stellen. Am besten an einem warmen bedeckten Tag, denn alle Pflanzen müssen sich erst einmal akklimatisieren können. Und dann können sie solang draussen bleiben, wie es ihnen bekommt. Manche Sukkulenten z.B. vertragen erstaunlich tiefe Temperaturen, andere müssen schon bei Temperaturen unter 10 Grad Celsius wieder ins warme Zimmer. Im Haus müssen alle ans Fenster, denn unsere Winter sind nicht nur nass und kalt, sondern auch lichtarm und das sind viele „Zimmerpflanzen“ nicht gewohnt.

Dickmaulrüssler

Wichtig ist auch, alle Sommerfrischler erst einmal auf Schädlinge zu untersuchen, die im warmen Haus zu ungeahnter Betriebssamkeit auflaufen können. Der Dickmaulrüssler wird auch ins Winterquartier eingeschlebt. Er liebt Azaleen und seine Engerlinge leben von den Wurzeln der Azaleen und können einen Totalausfall bewirken. Der Käfer selber frisst nur an den Blättern und lässt sich in der Dämmerung leicht von den Blättern absammeln. Um die Engerlinge zu entfernen sollte man in der Erde der Azaleen nach den dicken fleischigen Larven suchen und sie entfernen. Die biologische Lösung: Amseln lieben Engerlinge.
Biggi: